16. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kur- und Bädermuseen

Bad Neuenahr-Ahrweiler, 20. – 22.10.2022

Am Donnerstag dem 20. Oktober 2022 trafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Standort des Museums am Weißen Turm in Ahrweiler ein, dort wurden sie von Kollegin Wernz-Kaiser und dem Beigeordneten für Kultur der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Herrn Peter Diewald im „Museumscontainer“ empfangen.

Dabei standen naturgemäß die Flut vom Sommer 2021 und die seither bestehenden provisorischen und beengten Arbeitsmöglichkeiten von Heike Wernz-Kaiser im Container im Mittelpunkt. Zugleich konnte sie aber auch von verschiedenen Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen berichten, die seither stattgefunden haben. Eindrücklich waren darunter die Unterstützung durch den Museumsverband Rheinland-Pfalz und die praktische Hilfe, die das Stadtmuseum durch eine Gruppe US-amerikanischer Studenten der Restaurierungswissenschaften erfahren hatten, die für zwei Wochen ins Ahrtal angereist waren, um Reinigungs- und Notrettungsmaßnahmen an geschädigten Exponaten auszuführen. Es schlossen sich Rundgänge durch das ehemalige Museum im Weißen Turm und durch die Altstadt Ahrweilers bis zum Flusslauf hin an. 

Am Folgetag fand die Tagung in Räumlichkeiten der Jugendherberge Bad Neuenahr statt.
Den ersten Vortrag des Tages hielt Andreas Krupa von der TH Köln, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS). Dort leitet er die Restauratoren Ausbildung in den Bereichen Möbel und moderne Werkstoffe. Sein Vortrag stellte zwei praktische Hilfeleistungen seines Arbeits-bereichs für die geflutete Sammlung und das Museum in Bad Neuenahr vor.
Es folgte der Vortrag von Prof. Dr. Friederike Waentig, Leiterin des CICS der TH Köln, zu grundsätzlichen Überlegungen der präventiven Konservierung und Handlungsempfehlungen, um Sammlungsgut zu schützen.
Im Anschluss zeigte der Fotograf Andreas Schmickler eine eindrückliche Fotodokumentation der Flut-katastrophe im Ahrtal 2021.
Dr. Bettina Scheeder vom Museumsverband Rheinland-Pfalz berichtete im Weiteren von den Problemen nach der Flutkatastrophe im Hinblick auf die Notfallversorgung der Museen.
Zum Hochwasserschutz in Bad Kissingen und Flutschutz an der Saale referierte Dr. Peter Weidisch aus Bad Kissingen

Weitere Vorträge – „Berichte aus den Häusern“:

Heike Kronenwett und Dr. Katja Mikolajczak informierten über die Aktivitäten des Stadtmuseums in Baden-Baden.
Dr. Peter Weidisch, Bad Kissingen stellte den neuen Stadtführer Kissingens im Verlag Marco Polo vor, der im Zuge der Vermittlung des Weltkulturerbes entstand.
Arnold Beuke, Bad Salzuflen, berichtete über die Sonderausstellung zur Flutkatastrophe in Bad Neuenahr-Ahrweiler und bedankte sich bei der Kollegin Heike Wernz-Kaiser für ihre Mithilfe. Zum Jahrestag der Flut im Juli wurde die Ausstellung in Bad Salzuflen in der örtlichen Zeitung sowie im Lokalprogramm des WDR umfangreich aufgegriffen. Mit einigen Fotos vermittelte er einen Eindruck der Ausstellung, die viele bereits restaurierte sowie immer noch verschmutzte und beschädigte Objekte enthielt.
Marc Joseph, Spa (B) berichtete über eine Ausstellung in Spa, die sich Badegläsern widmet.

Zum Abschluss der Tagung nutzte der größte Teil der Anwesenden die Gelegenheit, zwei interessante Museumsangebote Bad Neuenahr-Ahrweilers kennenzulernen. Zunächst gab es eine informative Führung durch das Museum Römervilla, ein archäologischer Fundplatz einer Villa rustica am Silberberg, der eine der am besten erhaltenen römischen Gutsanlagen nördlich der Alpen mit spannenden Wandmalereien darstellt. Anschließend besichtigte die Gruppe mit einem geführten Rundgang die Anlage des ehemaligen, vermeintlich „atomsicheren“ Regierungsbunkers der Bundesregierung, der sich bis 1990 in einem nicht in Betrieb genommenen Eisenbahntunnel nördlich von Ahrweiler befand.

Die nächste Jahrestagung findet voraussichtlich vom 21. bis 24. November 2023 auf Norderney statt.

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